Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft
Bergbau

Hauerbeil (Eisen)
Gezähe des Hauers Johann Kuhn der Grube Diepenlinchen. Das Hauerbeil ist ein Werkzeug mit zwei unterschiedlichen Teilen. Die Spitze heißt Örtchen und die Schlagfläche Bahn. Das Eisen hat in der Mitte ein Auge, in welches der Stiel gesteckt wird. — AGM-463-000005.
Hauerbeil

Hauerhammer (Schlägel)
Zur bergmännischen Terminologie gehören Schlägel und Eisen zum Werkzeug des Bergmanns. Der Schlägel ist ein Hammer mit einem viereckigem Querschnitt und hölzernem Stiel. Der aus Eisen geschmiedeter Hammerkopf ist vom Auge aus zu beiden Seiten leicht gebogen, der Stiel ist aus Holz. Schlägel: Gewicht des Fäustel: 2240 g, Fäustel: 18,5 cm , Kopf: beidseitig je 4x4 cm, Stiel Länge: 33 cm. — AGM-463-000004.
Schlägel

Froschlampe
Bei dieser Öllampe handelt es sich um eine geschlossene Froschlampe. Sie kam wegen der möglichen Schlagwetterexplosion nur in Erz- oder Salzbergbau zu Einsatz, da hier die Bildung von explosiven Grubengasen sehr gering war.
Runder Ölbehälter mit Haken und Aufhänger. Der runde Behälter ist aus Eisen geschmiedet und die Verschlusskappe mit einem kleinen Griff auf der Oberseite ist recht kunstvoll bearbeitet. Gewicht: 759 g, Höhe des Ölbehälters: 3,5 cm, Durchmesser: 5,5 cm. — AGM-463-311350.
Froschlampe

"Kuckuck", Grubenlampe mit Öl
Im Laufe des 17. Jahrhunderts kamen Öllampen in Gebrauch, bei denen in einer geeigneten Umhüllung Öl brannte, die man auch Kuckuck nannte. Diese Öllampe ist aus einer Messinglegierung hergestellt. Die beidseitigen Ösen zur Halterung der Henkels sind an dem kugelförmigen Teil der Öllampe angelötet. Diese kleine Öllampe diente den Bergmännern als Lichtspender bei der Arbeit vor Ort. Gewicht: 142 g, Höhe: 10 cm, Durchmesser der Kugel: 5,5 cm. — AGM-463-000001.
Kuckuckslampe

Karbidlampe
Die erste Gruben-Karbidlampe wurde 1899 in New York zum Patent angemeldet. Eine Karbid-Grubenlampe ist in zwei Kammern unterteilt. In der unteren befindet sich der Brennstoff Calciumkarbid, in der oberen ist das Wasser. Dieses tropft auf das Calciumkarbid, welches damit chemisch reagiert. Infolgedessen entsteht Acetylen, ein leicht brennbares Gas sowie gelöschter Kalk. Das an der Seite ausstömende Gas wird angezündet und das Licht der Flamme wird mittels eines runden Hohlspiegel gebündelt. (hier nicht mehr vorhanden) Die einzelnen Teile der Grubenlampe bestehen aus Eisen. Grubenlampe (Öllampe) Höhe 28 cm mit Haken, 12 cm ohne Hacken. Gewicht: 1119 g, Länge des Hakens: 20 cm, Höhe der Lampe: 20 cm, Durchmesser: 9,6 cm.
Anmerkung zur Chemie des Karbids: Das entstehende Gas (Acetylen) ist in reiner Form farb- und geruchlos. Der uns vertraute, übel riechende Geruch entsteht durch Verunreinigungen des Calciumcarbids. Dabei handelt es sich vor allem um Monophosphan (Phosphin), ein sehr starkes Gift. Da es in schon sehr geringen Mengen zur Geruchsbelästigung kommt (Ausspruch: es riecht nach Karbid) ist eine gesundheitliche Gefahr nicht zu befürchten. — AGM-463-315031.
Karbidlampe
Anmerkungen zu den Grubenlampen auf Diepenlinchen
Auf Diepenlinchen benutzte man bis um die Wende des 19. Jahrhunderts offen brennende Öllampen.
Einer dieser Lampentypen war die sogenannte Froschlampe, die offensichtlich ihren Namen aufgrund ihrer Form, die an einen sitzenden Frosch erinnert, erhielt. Die Froschlampe war ein typisches Beleuchtungsgerät im historischen Erzbergbau, das vor allem während des 18. und 19. Jahrhunderts verwendet wurde. Froschlampen hatten eine schalenförmige Vertiefung, in der das Öl oder Fett verbrannt wurde, um Licht zu erzeugen. Sie besaßen zudem einen langen Haken, mit dem sie zum Beispiel an den Stollenwänden befestigt werden konnten.
Ein anderer Lampentyp war die optisch recht anmutend anzuschauende Kuckuckslampe. Bei der Namensgebung dieser Lampe findet sich gleichermaßen ein Bezug zu einem Tier, nämlich dem Kuckuck. Ihr Name leitet sich vermutlich von der Form des Ausgusses ab, der einem Kuckucks-Schnabel zu ähneln schien. Ähnlich wie die Froschlampe war die Kuckuckslampe tragbar und konnte an der Kleidung oder an der Ausrüstung der Bergleute befestigt werden. Viele Kuckuckslampen hatten oben einen Haken oder eine Kette, um sie in den Stollen aufzuhängen.
Um etwa 1910 wurde eine dritte Öllampe auf Diepenlinchen eingeführt, die offen brennende Karbidlampe. Technisch betrachtet ist die Karbidlampe eine Gaslampe, in welcher der Brennstoff in chemisch gebundener Form, in der Regel als Calciumcarbid, transportiert und erst kurz vor der Verbrennung in Gas umgewandelt wird. Der Körper der Lampe besteht aus zwei übereinander angeordneten Behältern. Im unteren Behälter der Lampe befindet sich Calciumcarbid, auf das aus dem oberen Behälter Wasser tropft und so das Gas erzeugt.
Die insgesamt mit offen brennender Flamme verwendeten Grubenlampen auf Diepenlinchen – häufig versehen mit Reflektoren zwecks besserer Lichtausbeute – fanden unter Tage nahezu ausschließlich nur im Erzbergbau Anwendung.
Zu Betrieb und Entwicklung der Grube Diepenlinchen und zu den sozialen Verhältnissen und diese als Auslöser der Grubenschließung: