Rundwege zu Sehenswürdigkeiten in und um Mausbach
Montanhistorischer Rundweg
Der Inhalt der abgebildeten Schilder gibt die Ansichten von Herrn Hens Mieckley wieder.
Die Annotationen sind nicht von Herrn Jens Mieckley.
50.766750 N 6.275666 O
Tafelinformation
Froschschacht: Letzte Erinnerung an Grube Diepenlinchen
Der kaminartige Aufbau des Froschschachtes ist das signifikanteste Relikt mit sichtbarem Bezug zur Erz-Großgrube Diepenlinchen. Im Unterschied zu allen anderen im Untergrund noch vorhandenen Schächten gibt sich dieser Wetterschacht durch seinen auch heute noch vorhandenen und gut sichtbaren Aufbau zu erkennen.
Aufgrund seiner runden Form hat dieser Schachtaufbau große Ähnlichkeit mit einem Industrieschornstein von nur geringer Höhe.
Der Wetterschacht diente der Bewetterung der untertägigen Stollen und Strecken. Der "Froschschacht" leitet seinen Namen wahrscheinlich von "am Frösch" ab, denn so wurde in Unterlagen der Berggeschworenen aus 1820 eine Konzession genannt, an der zwei Mann arbeiteten.
Zweck des Froschschachtes ist die Abführung von verbrauchter Luft (Abwetter aus den ausziehenden Grubenbauen). Durch die Bewetterung wird das aus dem Kalkstein des Gebirgskörpers beständig austretende CO2 abgeführt, das andernfalls zu tödlichen Gaskonzentrationen, insbesondere in den tieferen Teilen des Bergwerks, geführt hätte. Die Schachtanlage wies zunächst eine Teufe von 252 m auf und wurde nach weiteren Ausbaustufen auf 360 m niedergebracht.
Der Kamin des Froschschachtes wurde 2020 restauriert.
Im Prinzip sinkt kalte und schwere Frischluft, wohingegen wärmere und leichtere Abluft aufsteigt. Um eine gute Bewetterung durchzuführen, gibt es mindestens zwei Möglichkeiten:
- Die alte Methode: Auf der Sohle des Froschschachtes wurde mit altem Grubenholz ein Feuer unterhalten, das die natürliche Kaminwirkung des ausziehenden Wetterschachtes intensivierte.
- Die modernere Methode: Dem überirdisch stehenden Froschschacht-Kamin wurde über einen gemauerten und mannshohen Tunnel Warmluft aus einem Wetterofen zugeführt, der in einem Nebengebäude stand. Reste des mannshohen Tunnels sind noch heute am Fuß des Froschschachtes zu erkennen.
In der Frühzeit der Grube war das Feuer auf der Schachtsohle wohl die einfachste, aber auch die schmutzigere Lösung. Da sich die Grube aber schnell zu einer der modernsten Erzgruben entwickelte, wurde im Betrieb ein Wetterofen aufgestellt, der mit altem Holz unterhalten wurde. Seine Aufgabe war es, die frischen Wetter, die vorher die einzelnen Betriebspunkte bestrichen hatten, zu erwärmen und dadurch zum schnelleren Abzug durch den Luftschacht zu bringen.
Figg.
Einen anderen Ansatz liefern z.B. mittelalterliche Prospektionen wie in anderen deutschen Mittelgebirgen, die, oder Nachrichten darüber eine Rolle für den Sagenhintergrund gespielt haben könnten, zumal sich die Sagenmotive deutlich ähneln. Eindeutige Markierungen sind hier nicht gefunden worden, was auch auf Nachrichten über diese Art Raubbergbau hinweisen könnte, oder dass die Prospektoren nicht fündig geworden sind bzw. sich von der Erschöpfung der Vorkommen überzeugt haben. Wie auch immer, zum Hintergrund solcher Sagen: Mythen ums Gold: Zwerge.